Seit dem Start 2021 hat sich die ECN-Konferenz zu einem zentralen Treffpunkt für Entrepreneurship-Aktivitäten an österreichischen Hochschulen entwickelt. Über 22 Partnerhochschulen aus allen Bundesländern waren in diesem Jahr vertreten – ein klares Zeichen für das wachsende Interesse an der Förderung von Gründungen aus Wissenschaft und Forschung.
Tag 1: Einblicke ins Salzburger Startup-Ökosystem
Der erste Konferenztag stand im Zeichen von Ecosystem Learning. Gastgeberregion Salzburg präsentierte ihr lebendiges Startup-Ökosystem mit spannenden Einblicken in regionale Programme, Partnerinitiativen und Best Practices.
Startup Salzburg stellte seine umfassende Struktur mit sechs Service Points und Programmen wie Challenge the Status Quo, Shape und Factory+ vor – Formate, die Gründer:innen auf dem Weg von der Ideenfindung bis zur Marktreife begleiten. Nataša Deutinger, Head of Startup Salzburg, betonte den Ansatz, alle Hochschulen mitzunehmen und ein überregionales Mindset für Innovation zu schaffen.
Im anschließenden Pitch-Format präsentierten Vertreter:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft ihre Initiativen – darunter die Universität Salzburg, Privatuniversität Schloss Seeburg, EdTech Austria, Innovation Salzburg, Raiffeisenverband Salzburg, WKO Salzburg, Salzburg AG, Silicon Castles sowie mehrere aufstrebende Startups wie Like2Camp, Polycular, Sproof, Augmenterra und Aileen Health.
Eine Podiumsdiskussion vertiefte Themen wie KI im Gesundheitswesen, Akzeptanz neuer Technologien, Risikokapital, Mentoring-Strukturen und Fokus im Gründungsprozess. Besonders betont wurde der Mehrwert von Kooperationen zwischen Hochschulen, Unternehmen und öffentlichen Institutionen – sowie der Mut, frühzeitig Kund:innenfeedback einzuholen und aus Rückschlägen zu lernen.
Tag 2: Zusammenarbeit und Zukunft des Unipreneurship
Der zweite Konferenztag – in Kooperation mit der Spin-off Austria Conference – stand unter dem Motto „Collaboration in Action“. In verschiedenen Workshops und Panels wurden Themen wie Co-Founder Matching, Entrepreneurship Education, Technology Transfer und University Investment Vehicles diskutiert.
In seiner Begrüßung hob Dr. Rudolf Dömötör (Direktor des WU Entrepreneurship Center) hervor, wie sehr sich die ECN-Konferenz seit ihrer Gründung weiterentwickelt hat: „Vor fünf Jahren haben wir einfach ausprobiert, ob eine solche Plattform funktioniert – heute ist die ECN-Konferenz ein Fixpunkt und echtes Familientreffen der Unipreneurship-Community.“
Workshop-Ergebnisse betonten die Bedeutung von strukturiertem Co-Founder Matching, gezielten Anreizsystemen für Forschende sowie der Schaffung von „Fast-Lanes“ für universitäre Ausgründungen. Auch das Bewusstsein für Entrepreneurship als Karriereweg – insbesondere bei PhDs und Postdocs – wurde als zentraler Faktor identifiziert.
Ein weiterer Programmpunkt widmete sich den Erfolgsfaktoren starker Teams und den Herausforderungen im Co-Founder Matching. In ihrem inspirierenden Input „Why Startups Fail: The Collaboration Breakdown“ zeigte Elisabeth Raes auf, dass viele Gründungsvorhaben nicht an der Technologie, sondern an der Teamdynamik scheitern. Fehlende Klarheit, ein unterschiedliches Mindset oder unzureichend definierte Rollen führen häufig zu Konflikten. Mit Tools wie dem Team Canvas vermittelte sie konkrete Methoden, um Teamstrukturen zu reflektieren, gemeinsame Werte sichtbar zu machen und ein starkes Fundament für erfolgreiche Co-Founder-Beziehungen zu schaffen.
Nachmittag & Abend mit Spin-off Austria: Inhalte, Tools – und ein Whitepaper-Launch
Am Nachmittag setzte das Programm von Spin-off Austria weitere inhaltliche Akzente: Nach Welcome & Intro folgten zwei Keynotes zu Best-Practice-Setups von TTOs sowie dem Status quo der österreichischen Spin-off-Bemühungen. Ein Panel zu neuen Entwicklungen in der Spin-off-Generierung führte in die Praxis über, bevor in drei parallelen Workshops gearbeitet wurde:
-
NCP-IP Spin-off-Checkliste in der Anwendung – erfolgreiche Verhandlungen zwischen Universität und Gründer:innen,
-
Spin-off-Ökosysteme – Bausteine für nachhaltigen Erfolg,
-
Transferstrategie an Hochschulen – ein Praxisworkshop für die Umsetzung.
Im Anschluss wurden die Workshop-Ergebnisse präsentiert, gefolgt von einem Preview auf das Rise Europe Playbook zu Sciencepreneurs. Ein besonderer Höhepunkt: der Launch des brutkasten-Whitepapers „From Science to Business“, das gemeinsam mit Spin-off Austria vorgestellt wurde. Den Ausklang bildete das Gathering @ Living Room Salzburg – ideal für vertiefende Gespräche, neue Kontakte und konkrete nächste Schritte.
Fazit: Ein starkes Netzwerk mit Zukunft
Die 5. ECN-Konferenz in Salzburg war geprägt von Wachstum, Zusammenarbeit und Aufbruchsstimmung. Das ECN hat sich als zentrale Plattform für Entrepreneurship an Hochschulen etabliert – als Raum für ehrlichen Austausch, neue Kooperationen und konkrete Initiativen.
Die Zusammenarbeit mit Spin-off Austria verlief äußerst reibungslos und bereichernd und zeigte einmal mehr, wie effektiv Inhalte und Netzwerke ineinandergreifen, wenn Kooperation auf Augenhöhe gelebt wird.
Mit dem Ausblick auf 2026, wo die Konferenz erneut gemeinsam mit Spin-off Austria in Wien stattfinden wird, bleibt das Motto bestehen:
Building bridges, creating synergies – das ist der Antrieb des ECN.